St. Gallen ein eigener Planet

Das Hallenbad Blumenwies soll nicht nur saniert werden, sondern auch noch massiv ausgebaut.
Eine Sanierung kann man ja noch irgendwie nachvollziehen. Aber eine Verdoppelung der Wasserfläche?
Das bei sinkenden Besucherzahlen?

Da haben wir gerade eine Energiekrise. Bundesrat spricht von Stilllegung nicht systemrelevanter Infrastruktur, u.a. Hallenbäder, und Stadtrat -und parlament wollen ein Hallenbad ausbauen. Der Energieverbrauch eines Hallenbads ist jenseits von Gut und Böse. Pro m2 Wasserfläche fast gleichviel wie ein Einfamilienhaus. Aber das war weder an der Sitzung des Parlaments noch ist es im Abstimmungsbüchlein irgendeine Silbe wert. Woher stammt diese Energie? Vom Gaskraftwerk Lukasmühle? Vor wessen Autokraten müssen wir in Zukunft für Baden im Winter den Bückling machen?

Bei Bauvorhaben ist Energie oder CO2 überhaupt keine Diskussion wert, obwohl die Baubranche zu den grössten Energieverbraucher und CO2-Emittenten gehört.
Haben wir diesbezüglich nicht über ein Energiekonzept 2050 abgestimmt? Oder ist das Aufgabe der kommende Generation Stadträte und -parlamentarier? Wir pflücken, um das Volk ruhig zu stellen, symbolisch die „low hanging fruits“. Einmal pro Jahr für eine Stunde die Gebäudebestrahlung abstellen, weil uns das Klima „so“ wichtig ist. Greenwashing.
Und gleichzeitig wird über Verzicht von Weihnachtsbeleuchtung diskutiert. Welch Verhältnisblödsinn.
Oder wird im Abstimmungsbüchlein irgendwas von kWh oder CO2 bei Bau und Betrieb geschrieben?
Nur eine Frankenrechnung. Als könnte man die Klimaerwärmung, Ressourcenknappheit, Abhängigkeit von fragwürdigen Staaten allein mit Geld in Ordnung bringen.


Warum kann man nicht öffentlich kommunizieren: Energieverbrauch (Wärme/Strom) vorher – nachher?

Trotz rückläufigen Besucherzahlen will man die Wasserfläche verdoppeln. Für wen? Glaubt man, dass Leute, die nie ein Hallenbad besuchten, plötzlich das entdecken? Hier wird nur ein Verdrängungsmarkt mit vielen Millionen Steuergeldern angeheizt. Hofft man auf Besucher vom nahen Achslenhallenbad, auf stadtsubventionierte Notkerschüler

vom Hallenbad in Wittenbach oder Speicher usw? Oder will man der selbsternannten systemrelevanten Migros eins auswischen und hofft auf Kunden vom Säntispark?
Steuergelder um anderen Defizite zu verursachen? Muss der Staat die Privatwirtschaft konkurrenzieren?
Und ob diese Rechnung aufgeht, steht in den Sternen. Allfällige Defizite, hat das Hallenbad Blumenwies jemals Gewinn erwirtschaft, werden dann sowieso wieder durch Sparpakete bei den Ärmsten und Leisesten finanziert.
Gemeinden ohne Hallenbäder können dank der grosszügigen städtischen Infrastruktur eigene Kosten sparen und der eigenen Bevölkerung der Eintritt subventionieren.

Vielleicht gibts endlich die City-Card. Damit unsere Steuerinvestitionen der eigenen Bevölkerung zu Gute kommt, wie es andere Gemeinden längstens machen.

Da spart man rappenspalterisch uva. an Lohnzulagen (Wohnsitz) und gibt dann ein Mehrfaches aus um im Winter warm baden zu können? Lieber gibt man das Geld für Beton, Stahl, Fenster, Maschinen mit fragwürdiger Herkunft aus als bei Lohnabhängigen für Gemüse, Früchte, Teigwaren, Kleider, Arzt etc? Für Material statt für Menschen?
Gibt sich knausrig um dann Leuchttürme für nicht mitbestimmende nachfolgende Generationen aus?
Was diese dann für diese an massiv höheren Unterhaltskosten bezahlen müssen, ist deren Problem.

Der Bundeszwang zu Schwimmfläche, wird der in jeder Gemeinde überprüft und ev gebüsst?
Übertriebener Schwimmsportzwang, obwohl Schwimmfähigkeit einzig wichtig ist. „Vor dem Hintergrund der Unfallprävention“ ist doch einzig relevant. Nicht crawlen, Delfin oder Turmspringen.
Wer den Schwimmtest besteht, kann sich anderem Lerninhalten widmen. (Sollte bei allen Lernzielen sein). Alle anderen kriegen Unterricht von Fachpersonen. Hier Schwimmclub. Den gabs in der Stadt schon 1909. Auch ohne Halle für kalte Tage.

Mit dem Geld könnte man auch ein neues Hallenbad an einem sinnvolleren Standort bauen. Mitten in einem Wohnquartier so ein Riesenmonster ist fehl am Platz, Das gehört in Gewerbe- und Industriezonen. ZB als Teil von ASGO und Anergienetz.

Die Quartiere im Osten haben überhaupt keine offenen Gewässer. Mir als Bewohner wäre da ein Bild-, Moss-, Burgweiher lieber. Ein Quartiertreffpunkt, wie es sonst keinen hier gibt. Vom Gratis-Bäderbus haben wir gar nichts.

Hallenbäder passen nicht ins 21. Jahrhundert. Aufgrund von Klima, Energie, Nachhaltigkeit.
Ist in unseren Breiten so sinnvoll wie eine Skisporthalle in Dubai.

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Sport, Sport und nochmals Sport

Im Haldenquartier soll die Leichtathletikanlage saniert werden.
Als Bewohner dieses Quartiers kann ich nur sagen: die nervt seit Jahrzehnten.
Steht 99,99% der Zeit leer und braucht massenhaft Platz mitten im Siedlungsraum.
Von Anfang Grütliweg bis Anfang Fuchsenstrasse ist alles unüberwindbar eingehagt. Eine Mauer und Zerteilung des Quartiers wie die Stadtautobahn.
Vom Spielplatz Grütli über Flächen entlang Tablatstrasse bei der Haldenturnhalle über Sportplatz und Fussballflächen Krontal, Leichtathletikanlage bis und mit Hallenbad Blumenwies. Alles nur für Sport reserviert, aber trotzdem Riesenflächen, die kaum genutzt werden.
Ich als Quartierbewohner ohne Vereinsmeierei hätte da lieber mehr Bäume und Büsche, offene Gewässer mit einem Schwimmteich durch den Bergbach, Sitzbänke, Liegewiesen, Blumen und Insekten, wo man für Integration und Inklusion auch unverbindliche Sozialkontakte im Quartier knüpfen kann. Wo man heisse Sommertage auch an kühlen Plätzen nahe bei der heissen Wohnung aushalten kann.
Aber dass Quartierentwicklung für die Stadt untergeordnet ist, sieht man bereits bei der Umsetzung des Neudorfplatzes. Oder beim Naturmuseumspark, wo viel Schatten aber Sitzbänke nur daneben an der prallen Sonne, oder bei den eingehagten Schrebergärten Blumenwies, wo die Biodiversität einem Parkplatz gleicht aber zu massivem Autoparkierung von mehrheitlich Auswärtigen vor und nach dem Blumenwiesweg führt, oder beim Grütli, wo sinnlose Heizfläche zwischen den Haltestellen gebaut wurden… etc.
Wäre so ein tolles Quartier, wenn die Anwohner und nicht irgendwelche meist auswärtige Stadtangestellte ihre Werthaltung uns aufzwingen würden.
Oder wurden bei der Sanierung und Ausbau des Fremdkörpers Hallenbad Blumenwies, oder sonst einer Umgestaltung, wie uva. diese bei der Sanierung der Leichtathletikanlage Neudorf, die Anwohner oder wenigstens der bei der Grösse der Quartierbevölkerung wie eine kleinere Stadt überforderten Quartierverein mal angefragt, was sie meinen?
Oder bestimmt in der Stadt St.Gallen das Zentralkomitee wie in China? Was interessiert jemanden in Winkeln, Rotmonten, Riethüsli wie unser Wohnquartier missbraucht wird. Hauptsache nicht vor deren Haustüre. Ansonsten hat man direkten Zugang zur Tiefgarage oder massenhaft blaue Zone oder alle 200m eine Bushaltestelle, um aus diesem unattraktiven Ort zu flüchten.
Der einzige öffentliche Raum ist nur noch Strassen.

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Sicherheit für wen und wo?


Artikel des St. Galler Tagblatt:

SICHERHEIT
Mehrheit fühlt sich in der St.Galler Innenstadt sicher: Das zeigt eine neue Studie der Ostschweizer Fachhochschule

Auslöser einer Untersuchung über das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung waren die Osterkrawalle im Frühling und mehrere Gewaltdelikte im Herbst vergangenen Jahres. Die St.Galler Stadtpolizei bekommt gemäss Studie von der Bevölkerung gute Noten.

Sandro Büchler und Daniel Wirth17.08.2022, 08.45 Uhr

An Ostern 2021 kam es in der Innenstadt zu Krawallen.
An Ostern 2021 kam es in der Innenstadt zu Krawallen.Bild: Michel Canonica

Wenn es dunkel werde, sinke erwartungsgemäss das Sicherheitsempfinden der St.Gallerinnen und St.Galler, heisst es im Communiqué der Ostschweizer Fachhochschule OST zur Untersuchung. Aber auch dann fühle sich die Mehrheit auf öffentlichen Plätzen oder bei Grossanlässen wie der Olma oder Offa immer noch sicher. Auf einer Skala von 0 bis 10 bekomme die Stadt St.Gallen einen Wert von 6,25 Punkten.

Tagsüber werde das allgemeine Sicherheitsempfinden mit 8,71 von 10 Punkten sogar als hoch bewertet. Grossen Einfluss auf das allgemeine Sicherheitsempfinden haben gemäss OST-Untersuchung eine helle Ausleuchtung, belebte Plätze, Orte mit anderen Menschen sowie eine angemessene Polizeipräsenz. Das sind die Ergebnisse einer Befragung des Instituts für Organisation und Leadership der Ostschweizer Fachhochschule OST im Auftrag der St.Galler Stadtpolizei.

Durchgeführt wurde die Befragung am 3. und 4. Juni dieses Jahres in der St.Galler Innenstadt. 298 Passantinnen und Passanten nahmen daran teil. Gleichzeitig wurden 430 Personen in einer Onlineumfrage zu ihrem persönlichen Sicherheitsempfinden befragt. Gemäss OST-Communiqué liegt die statistische Fehlerspanne bei rund fünf Prozent.

Samstagabend in der Engelgasse: Wird es dunkel, sinkt das Sicherheitsempfinden der St.Gallerinnen und St.Galler.
Samstagabend in der Engelgasse: Wird es dunkel, sinkt das Sicherheitsempfinden der St.Gallerinnen und St.Galler.Bild: Michel Canonica

Das Sicherheitsempfinden bleibt stabil

45 Prozent der Befragten empfänden die Entwicklung der allgemeinen Sicherheit in der Innenstadt über die vergangenen fünf Jahre hinweg als unverändert, 37 Prozent als abnehmend und 18 Prozent als zunehmend, wie es heisst. Männer hätten dabei ein höheres Sicherheitsempfinden als Frauen. Gleiches gelte für Personengruppen, die in der Stadt wohnten, gegenüber jenen aus der Agglomeration oder aus anderen Gemeinden.
Auslöser der Untersuchung sind gemäss Mitteilung eine Häufung von Gewaltdelikten im September und Oktober und die Osterkrawalle an Ostern vergangenen Jahres. In ihrer Strategie 2021 bis 2024 habe sich die Stadtpolizei das Ziel gesetzt, das subjektive Sicherheitsempfinden zu stärken, heisst es. Um dieses Ziel zu erreichen, seien verlässliche Daten und Informationen nötig. Deshalb habe die St.Galler Stadtpolizei die Ostschweizer Fachhochschule OST angefragt, eine Erhebung des subjektiven Sicherheitsgefühls auszuarbeiten, wird Pllumbardh Kryeziu, wissenschaftlicher OST-Mitarbeiter, in der Meldung vom Mittwoch zitiert.

Knapp 70 Prozent halten Polizeipräsenz für angemessen

In der Befragung bekomme die Stadtpolizei gute Noten, heisst es weiter. Die sichtbare Polizeipräsenz wird von 69 Prozent der Befragten als angemessen betrachtet. Für 16 Prozent sei die Polizeipräsenz zu hoch, von 15 Prozent werde sie als zu tief angesehen. Als geeignete Instrumente, das Sicherheitsempfinden zu erhöhen, werde auf frühe Prävention bei Kindern und Jugendlichen gesetzt. Neben der Polizeipräsenz würden auch die aufsuchende Jugend- und Sozialarbeit und mehr Information, Kommunikation und Sensibilisierung zum Thema «Sicherheit» von den Befragten als geeignet empfunden.

Wieder mal ist nur die Innenstadt relevant.
Das Sicherheitgefühl in den Quartieren, dort wo die Bevölkerung mehrheitlich wohnt, wird nicht untersucht.
„Belebte Plätze“ oder „Orte mit anderen Menschen“ hat es da aber kaum.

Spätabends oder nachts alleine nach hause gehen, ist nicht immer ein gutes Gefühl, insbesonders als Frau. Da war schon manche froh, gab es noch ein TIER-Fahrzeug in der Nähe. Ob sich unsere Stadtpräsidentin nach einer Sitzung bis spätabends alleine durch den zukünftigen Kreuzbleiche-Velotunnel wagt?


Was beim Sicherheitsgefühl ganz ausgeblendet wird, ist der Verkehr.
Dort ist die grösste Fremdgefährdung. Dort werden am meisten Menschen durch sog. Dritte verletzt und getötet.
Wieviel mal habe ich schon gehört, dass jemand nicht Velo fährt, weil es zu gefährlich ist?
Auch ich habe die ständigen Nahtoderfahrungen als Velofahrer satt. Ständig die Nahüberholer, Dooring-Zonen, Abgelenkte, Gestesste, Ungeduldigen usw.
Ich will das Velofahren auch mal geniessen, statt mich ständig auf die Gefahren, die andere verursachen, konzentrieren zu müssen.Veloflanieren. Bäume, Häuser, Gesichter erblicken.
Und da gibt es viele Städte, die zeigen das das geht. Nur schon im Vergleich mit dem nahen Konstanz.

Da hört man Forderungen, dass Kinder beim Wandern in den Bergen angeleint werden sollen?
Im Strassenverkehr wäre es genauso notwendig. Ein Fehltritt kann tödlich enden. Den Kindern wird sogar von der Stadtpolizei gelehrt, dass sie auf dem Trottoir auf der strassenabgewandten Seite gehen sollen.

https://www.stadt.sg.ch/news/stsg_medienmitteilungen/2022/08/start-ins-neue-schuljahr-an-den-staedtischen-schulen.html

In der erste Schulwoche ist die Stadtpolizei präsent? Und dann haben sie besseres zu tun? Die Kinder haben in einer Woche die Entwicklungsdefizite gegenüber Erwachsenen aufgeholt?
Nachher sind dann einfach die Eltern verantwortlich. Mehrmals täglich bringen und abholen. Bestenfalls zu Fuss, immer öfter mit dem Auto oder Kinder nehmen für 1-2 Haltestellen den Bus. Ab 6 ist das Abo in der Stadt ein Muss.


30-er-Zonen mit Kinderzeichnungen aber kaum ein Kind auf der Strasse zu sehen. Schon gar nicht am Spielen. Parkplätze und Durchgangsverkehr ist viel wichtiger als entwicklungsförderlicher Freiraum für Kinder.

Statt nur aufzufordern, die Gesetze einzuhalten (Stoppen vor Fussgängerstreifen), auch mal auf nicht dringendst notwendige Autofahren zu verzichten, um andere nicht unnötig zu gefährden. Aber das schein bereits eine zu grosse Einschränkung der persönlichen Wohlfühlzone.
Wurde in dieser Studie auch nach dem Sicherheitsgefühl von Kindern gefragt?
Oder von Senioren, die mit dem Rollator eine 18m breite Rorschacher Strasse überqueren müssen?

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Stadt für alle statt nur für Privilegierte

Es gibt einen Wohnmobil-Hype. Aber warum der noch besonders gefördert werden muss, leuchtet nicht ein.
Leisten können sich es wohl die wenigsten:
„Wir kaufen Wohnmobile zwischen sFr.  70‘000.— und sFr. 200‘000.“ Kommentar unter Tagblatt-Artikel Die Stadt St.Gallen will nicht in Stellplätze für Wohnmobile investieren
Warum die Stadt, nb mit Klimaartikel, noch eine der umweltschädlichsten Reisearten (selbst Fliegen verursacht weniger CO2) fördern soll, ist auch nicht nachvollziehbar.

Wie definiert sich denn ein Wohnmobil? Muss u.a. dringend ein WC eingebaut sein?
Auf dem bisherigen Platz beim Paul-Grüninger-Stadion sah ich auch schon Campervans und Autos mit Dachzelt stehen. Und die haben keine Toiletten im Fahrzeug.
Und welchen Unterschied macht es, wenn ein Pilger, Radreisender, Wanderer sein Zelt dort auf den Boden statt aufs Autodach stellt?

Ist denn wirklich das WC ein Problem? Dann stellt man bei einem Stellplatz für alle ein Toitoi hin, ein Kompotoi, einen WC-Wagen oder plant es bei einem in der Nähe öffentlichen WC. Obwohl es im Paul-Grüninger-Stadion massenhaft Duschen und Toiletten hätte. Zugang könnte man auch durch Abgabe eines Schlüssels mit Depot durch das Restaurant Anker organisieren.
Öffentliche Duschen wäre nicht nur für Touristen ein Mehrwert.

Die GLP Stadt St. Gallen zeigte es anlässlich eines Parkingday, das dies möglich ist:


Was ist denn das Problem? Hat doch massenhaft Parkplätze in der Stadt. Ob die jetzt von einem Wohnmobil, einem Zelt, Biwakierender oder die Matratze im Kombi besetzt ist doch einerlei. Sind es nicht eher die Vorschriften der Stadt, die das verunmöglichen? Parkplätze dürfen nur von menschenleeren Autos benützt werden. Darin/darauf übernachten grenzt an Landstreichertum? Leben wir noch im 19. Jahrhundert?

Oder liegt es an den Ansprüchen von Wohnmobilreisenden? Einfach einen Platz, wo man legal sein Fahrzeug hinstellen und übernachten darf, reicht nicht. Die wollen Strom-, Wasseranschluss, Fäkalienentsorgung, Ambiente, Beleuchtung, Schatten etc. usw. Und dann noch ein öffentliches WC benutzen, das ist dann unter ihrer Würde und nicht mehr standesgemäss?
Dafür soll die Stadt aber dann noch 30’000 Fr. schütten

Gäbe doch mehr als genügend Möglichkeiten einen Stellplatz einzurichten.
Z.B. beim Spelteriniplatz, der gerade umgestaltet werden soll (WC gleich nebenan).

Auf Dreilinden:

Auch da hätte es gleich beim dem Badeingang ein öffentlich zugängliches WC.

Guggeien, könnte man ev. mit dem Wirt lösen und im so ein Nebenverdienst ermöglichen:


Ich habe auf meinen vielen Radreisen schon auf mehreren 100 Campingplätzen übernachtet.
Da gibt es so viel Vielfalt. Vom Kiesplatz/Wiese wo man an einer Parkuhr seine Gebühr bezahlt, auf einem Fahrendenstandplatz, vollautomatische Campings wie in Cremona, bis zum Glamping mit 100m2 Stellplatz für ein 5m2-Zelt, teurer als im Hotel übernachten.
Nur wurde es in den letzten Jahren immer schwieriger. Überall wird nur noch an Wohnmobilreisende gedacht. Auf deren Stellplätzen ist Zelten verboten. Viele Campings nehmen nur noch widerwillig Zelter auf. Und wenn, dann nur in einer der hintersten Ecken für überteuerte Preise.
Da bleibt oftmals nur noch wild zu campen, weil legale Plätze fehlen.
Immer wieder treffe ich unterwegs andere Veloreisende, Wanderer, Töfffahrer, die jeden Abend vor dem gleichen Problem stehen: wo übernachten.
s. uva. auch hier: https://radreise-forum.de/showflat/Number/1480034/page/1

Reisen wäre so schön, wenn nicht die teuren Übernachtungen wären. Wer ein schmaleres Budget hat verzichtet vor allem in unseren Breiten auf Reisen und bucht ein Allinclusive-Angebot mit Flug, Hotel und Vollpension. Es braucht auch hierzulande Alternativen.
Insbesondere auch, weil viele Campingplätze ihre Preise in den letzten Jahren (Glamping) fast verdoppelt haben.
Braucht doch nur ein Platz, wo man legal übernachten darf. Menschen, die lieber draussen statt in gemauerten Gebäuden übernachten.

park4night

1nitetent


Darüber habe ich schon viel geschrieben:

https://gallenblog.wordpress.com/2016/06/18/durchgangsplatz-im-quartier/
https://gallenblog.wordpress.com/2019/12/04/fuer-alle-statt-fuer-wenige/
https://gallenblog.wordpress.com/2014/05/20/saiten-fahrende-in-thal/
https://gallenblog.wordpress.com/2015/11/01/olma-dank-fahrenden/
https://gallenblog.wordpress.com/2011/11/05/schiltacker-2/
https://gallenblog.wordpress.com/2010/07/08/ferien/
https://gallenblog.wordpress.com/2020/04/01/gschaemig-stadtbewohner-zu-sein/

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Stadtbewohner zu blöd?

Da werden wieder mal neue Kadermitarbeiter in der Stadt angestellt.
Versteuern tun sie aber auswärts.
„wohnt in Stein AR“
https://www.stadt.sg.ch/news/stsg_medienmitteilungen/2021/09/neuer-stabschef-fuer-die-direktion-inneres-und-finanzen.mobileView.htm
„wohnt in Hauptwil“
https://www.stadt.sg.ch/news/stsg_medienmitteilungen/2021/10/neue-leiterin-personaldienste-.html

Auf den Wegfall des anfallenden Steuersubstrates kann die Stadt scheinbar verzichten. Die Stadtbevölkerung wird weiter mit rekordhohem Steuerfuss und immerwährenden Sparprogrammen gepiesackt.

Das allmorgendliche und allabendliche Verkehrschaos in der Stadt durch zusätzliche Fahrten kommt noch dazu. Ist ja die Stadtbevölkerung die im Bus im Pendlerstau stecken bleibt oder als Velofahrer dadurch punishment passing von genervten Autofahrer aushalten muss.
Oder ist der Stadtrat für Ausbau der Stadtautobahn und Teilspange, damit sie ihre Angestellten auch ausserhalb rekrutieren können? Weil die eigene Stadtbevölkerung nicht fähig ist, sich selbst zu verwalten?

Gehört zur cooperate identity nicht auch persönlicher Bezug zum Arbeitgeber, dass einem die selbst getroffenen Entscheidungen auch persönlich betreffen?
Oder ist es für diese Personen nicht nur ein spannender gut bezahlter Job, eine Stufe auf der Karriereleiter, den man bei besseren Angeboten genauso schnell wieder verlässt, weil man sich nicht mit dem Arbeitgeber identifiziert?

War ja unsere Stadtpräsidentin, die sich im Kantonsrat für den horizontalen Finanzausgleich stark machte. Wurde abgelehnt vor allem durch das Vortum ihres Vorgängers Scheitlin, mit dem Argument, dass dann gute Steuerzahler ins steuergünstige Appenzellische zügeln.
Und was macht die Stadtpräsidentin? Stellt für einen der bestbezahlten Stellen in der Stadtverwaltung einen in Stein AR Wohnhaften an.

Besser wäre für höhere Löhne, Kadermitarbeiter in der Stadt wieder Wohnsitzpflicht einzuführen.
Dafür kann man bei diesen auf die Wohnsitzzulage verzichten. Deren Steuerersparnis, Hauptgrund fürs auswärts Wohnen?, ist höher als diese Zulage.
Oder diese dank städtischen Arbeitsplätzen Topverdienern machen sich an ihren Wohnorten für Kantons- und Gemeindefusionen stark, für Neueinteilung von Bezirken mit Umwandlung zu Gemeinden, damit unser Föderalismus nicht mehr dem Kleinkleinbünzlitum aus dem vorletzten Kutschen- und Fussgänger-Jahrhundert entspricht, sondern den Mobilitätsmöglichkeiten des 21. Jahrhunderts angepasst wird. Sonst machen wir ihn kaputt.
Dann kann man endlich Wohn-, Gewerbe-, Siedlungsgebiet mit Verkehrsachsen grossflächig planen ohne regionale Selbstzerfleischung.
Die Stadt St. Gallen mag gut sein als Wohnort oder für Kleingewerbe. Aber so ein schmales Tal auch für Industrie, Dienstleistungszentrum, Grossevents, 6-spurige Autobahn, Bildungszentrum etc.?
Diese kommunale Eigenbrötlerei hindert uns unabhängig von nationalen Finanzausgleichen, Agglomerationsprogrammen, Nationalbankgeldern und endlich als Metropolitanregion wahrgenommen zu werden.
Aber bei einem Kantonsrat, der hauptsächlich aus Gemeindefürsten besteht, dem der Selbstnutz wichtiger ist als der Gemeinnutz, kann man noch lange warten.

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L’état, c’est moi

Da regt sich die SP der Stadt St. Gallen mächtig auf, wie ich finde zu recht. Insbesondere, dass bei einem so massiven Bauwerk mit unkalkulierbaren Auswirkungen auf die ganze Stadt, die Bevölkerung aussen vor gelassen wird.

http://stadt.sp-sg.ch/2021/09/01/kein-autobahnanschluss-am-gueterbahnhof-testplanung-stoppen/

War ja beim Bau der Stadtautobahn in den 80-ern nicht anders. Alle möglichen Tricklis wurden angewendet, nur damit die Stadtbevölkerung nicht sein Plebiszit darüber abgeben kann. Von blühenden Stadtquartieren wurde gesprochen, Velowegen, Verkehrberuhigungen etc., die grösstenteils bis heute nicht umgesetzt wurden. Heute wird einfach Teilspange und 3. Röhre geplant ohne irgendwelche Verbesserungen für die Stadtbevölkerung. Entweder man ist dafür oder man lässt sie im Verkehr ersaufen. Diese „Testplanung“ wird bereits bei der Autobahnsanierung vorgenommen. Als würde eine Pixi-Büchlein, das nicht mal an die Stauverursacher versandt wird, etwas daran ändern. Das wissen die vom Astra ganz genau. Würden sich alle in der Stadt, nicht nur deren Bewohner,  mobilitätsmässig so verhalten wie die Stadtbevölkerung, hätten wir in der Stadt keine Verkehrsprobleme.

Da fragt man sich schon, wie so eine Stadtratsmehrheit zustande gekommen ist. Die SP ist dagegen. Also schon mal 2 Stimmen im Stadtrat. Die Grünliberalen sind genauso kritisch. Wäre schon eine Mehrheit. Selbst die Grünen haben Buschor Pappa als Stadträtin vorgezogen. Warum auch immer. Diese „Hearings“ werden im kleinen Kämmerchen abgehalten. Was da abläuft geht den Stimmbürger nichts an. Transparenz und Partizipation ist einer Vitamin-B-Minderheit vorbehalten. Man soll nach Sympathien, Geschlecht, Parteizugehörigkeit, Länge der Nase etc. abstimmen, aber ja nicht nach Werthaltung. Die Haltung der Kandidaten bezüglich Teilspange und Stadtautobahnausbau war ja bei den Wahlen im letzten Herbst überhaupt kein Thema. Der einzige, der sich diesbezüglich geoutet hat, war Mathias Gabathuler. Was daran umweltfreisinnig ist, würde ich gerne von ihm wissen. Genauso von seinem FDP-Vorgänger Scheitlin. Aber wenn selbst die junge GLP einen Teilspangenbefürworter empfiehlt?

Von den diesbezüglichen freiwilligen bürgerinitiativen Demonstrationen der fridaysforfuture, critical- und kidicalmass ist der Stadtrat gänzlich unbeeindruckt. Ist etwa so eindrücklich für den Stadtrat wie eine Viehschau in der Stadt St. Gallen oder ein Jodelchörli an einer Quartiervereinsversammlung.

Den Tarif hat man bereits auf einen der seltenen Bürgervorstösse der Jugendlichen durchgegeben: Auf den Entscheid des Stadtrates bezüglich Teilspange und 3. Röhre will man nicht mehr zurückkommen.

Dann sitzt noch eine Mehrheit des Stadtrats im Kantonsrat mit dem Anspruch städtischen Anliegen im Kanton mehr Gehör zu verschaffen. Aber die Meinung der Stadtbevölkerung ist ihnen scheissegal.

Kein Wunder ziehen viele lieber in die Agglo, wo direkte Demokratie noch gelebt wird.

Stadtautobahnausbau und Teilspange NEIN

Dank an das St. Galler Tagblatt, dass sie noch wenige frei zugängliche Artikel über Lokalpolitik ermöglichen.L

okalpolitik soll nur noch einer ausgewählten, privilegierten, zahlungskräftigen Bevölkerungsminderheit vorbehalten sein? 

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Bauen auf grüner Wiese

Die SP der Stadt St. Gallen will sich bei der Überbauung Ruckhalde die Pole-Position sichern


Was sie genau mit neuen Wohnformen meinen, erschliesst sich nicht.
Zigaukel meinen sie auf jeden Fall nicht. Diese nachhaltige und zukunftsweisende Wohnform (Tiny-House, Wohnmobil, Camper etc.) fristet weiterhin am Stadtrand an einem Unort neben der Stadtautobahn sein menschenunwürdiges Dasein.

Aber scheint egal. Wichtiger ist hektarweise Grünland „probeweise“ zu versiegeln. Eine linksgrüne Kommune ohne Kontakt mit rechtsbürgerlichen Mitbewohnern ist das Ziel? Deklariert als gemeinnützig, weil die Stadt durch Verbilligung des Bodens, ihnen das günstige Wohnen in rechtsbürgerlichen Luxuslogen garantiert? Was daran der Nutzen ausser für die Bewohner für die Allgemeinheit ist, erschliesst sich mir nicht.

Dann kommen sie noch mit autoloser oder autoarmer Siedlung. Als wünschten sich das viele andere Mitbürger der Stadt nicht auch. Nicht endloser Schleichverkehr durch Wohnquartiere gesäumt von endlosen Parkplätzen am Strassenrand entlang. Und selbst wenn da ein Ersatzbau entsteht mit neu riesiger Tiefgaragefläche, wird trotzdem kein einziger oberirdischer abgebaut.
Die Stadt ist ja so arm, dass die Bewohner lieber mit Lärm, Abgasen, Gefahren etc. zugemüllt werden statt auf lächerliche 30 Fr./Monat für 12m2 öffentliche Parkierfläche zu verzichten. S. Areal Bach.

Wenn schon unbedingt überbauen, was auch kritisch hinterfragt wird, dann möglichst wenig flächenintensiv. Nicht wie an den Birnbäumen, wo wenig Rücksicht genommen wurde.

Wenn schon verdichtet, dann in die Höhe und nicht in die Breite auf immer weniger werdender Grünfläche. Warum nicht die Gebäudehöhe des Hochhauses am Ruhberg weiterziehen (könnte architektonisch auch etwas stilvoller sein)? Wie zB an der Achslen, wo u.a. wegen hohem Anteil an Eigentumswohnungen kaum Leerstände herrschen. Ob Antikapitalisten richtig liegen, wenn sie finden, dass das Geld beim Staat besser aufgehoben ist, ist zu bezweifeln. Besser wäre mehr selbstgenutztes Wohneigentum im Baurecht. Die Stadt hätte da auch durch den 12-Mio. Kredit für günstiges Wohnen die Möglichkeit, auch weniger finanzstarke Erwerber zu unterstützen. Zum Beispiel durch Bürgschaften oder verbilligtem Baurechtszins.
Man hätte bereits beim Areal direkt an der Oberstrasse, das nun neu dem Kanton Basel Land gehört?, bereits höhere Bauten zulassen können und die Ruckhalde vor weiteren Eingriffen in die letzten stadtzentrumsnahen Naturflächen schützen können. Nicht nur W4 wie man es in jeder Landgemeindedorf auch antrifft sondern urban. Dann hätte es noch genügend Platz für Schrebergärten, ein öffentlich zugängliches Stadtwäldchen, das in heissen Sommern Kühle bietet, eine CO2-Senke, ein Treffpunkt für die Menschen im Quartier.

Das ist es was, zumindest mir persönlich, in St. Gallen fehlt. Öffentlicher Raum der nicht nur für den Verkehr eine Daseinsberechtigung hat. St. Gallen muss zum Wohnen attraktiver statt erreichbarer zu sein.
Dann heisst es noch in der Wohnraumstrategie, dass für den rekordhohen Stand an Leerwohnungen zu wenig passende, den „heutigen Bedürfnissen entsprechende“ (was auch immer das aussagen will) Wohnungen fehlen. Als wäre in Zürich, Basel, Bern, Genf, Lausanne, Winterthur etc. nicht jede Bruchbude voll vermietet.
Aber da zieht man auch nicht hin nur wegen den eigenen vier Wänden, sondern was das Umfeld und die Umwelt auch anzubieten hat statt täglich von der Landgemeinde in die Stadt zu pendeln.

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