Autohasser?

Franz Welte vertritt in seinem Wochenblatt St. Galler Nachrichten wieder mal Extrempositionen: Ausgabe 37 vom 16. September 2010, Seite 40.

Als wären die 59% der Stadt-St. Galler, die der Städteinitiative zugstimmt haben, alles Autohasser.
Diese sind im Gegenteil intelligent mobil. Sie benutzen je nach Bedarf das dafür passende Verkehrsmittel. Meist ists der Bus, zuweilen geht man zu Fuss und für den Wocheneinkauf eignet sich das Auto am besten.
Solch ein Verhalten sollte von jedem erwartet werden, insbesondere auch von Stadtgästen aus der Agglomeration.
Vor allem ist für städtische Steuerzahler nicht begreifbar, wieso wir in der Stadt den Verkehr aus dem Appenzellischen bewältigen müssen. Die sollen die Probleme, die sie verursachen, selbst lösen, indem sie zB. an ihrer Kantonsgrenze zur Stadt für genügend Park- und Rideanlagen sorgen.

In der Verkehrspolitik brauchts weder Automobiltalibans noch Velozipedextremisten.
Obwohl man auf unseren Strassen zuweilen eher das Gefühl hat, dass hier jeder gegen jeden kämpft statt dafür zu sorgen, dass alle möglichst schnell und sicher ans Ziel kommen.

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Eine Antwort zu Autohasser?

  1. Philippe schreibt:

    Ich bin auch der Meinung, dass die Städteinitiative ein erster Schritt hin zu einem ganzheitlichen und insbesondere nachhaltigem Mobilitätskonzept ist. Mit Autohass hat dies sicherlich wenig zu tun. Dennoch gibt es in St. Gallen immer noch zu viel innerstädtischen Verkehr (dies sicher auch aus Gründen der Agglo-Bewohner). Die Frage ist, wie kann ein vernünftiger Transfer des Individualverkehrs auf das ÖV-System aussehen. Mit welchen Anreizen sich Automobilisten eher überlegen, mal den Bus zu nehmen, als das Auto. Stattdessen werden Verkehrsknotenpunkte (Kreuzbleiche) weiter ausgebaut, um den Verkehr flüssiger zu machen. Doch „wer Strassen säht, erntet Verkehr“ und somit sind solche Eingriffe eher Hinderlich für ein ganzheitliches Mobilitätskonzept.

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